FRANZ CHRISTOPHOR VON SCHEYB (1704-1777)

 

 

 

 

 

 

 

Franz Christoph von Scheyb (* 26. Februar 1704 in Tengen; † 2. Oktober 1777 in Wien) war ein Schriftsteller und Kunsttheoretiker. Der aus Baden stammende Scheyb kam schon in jungen Jahren nach Wien. Dort studierte er am Jesuitenkolleg Jus und stand seit 1728 in den Diensten der Grafen von Harrach. 1739 trat er in den Staatsdienst ein und wurde Sekretär der niederösterreichischen Landesregierung in Wien. Später unternahm er zahlreiche Studienreisen, hatte Kontakt zum Schweizer Philosophen Jean-Jacques Rousseau, sowie zu Voltaire und anderen Gelehrten seiner Zeit und gehörte im Österreich der Theresianischen Zeit zu den wichtigsten Vertretern der Aufklärung. Ab 1746 war er Mitglied der kurzlebigen Societas incognitorum im mährischen Olmütz, der ersten akademieähnlichen Gelehrtengesellschaft in den habsburgischen Ländern. Später löste er sich von der jesuitischen Sicht der Aufklärung und unterhielt stattdessen Kontakte zu national gesinnten Gelehrten in Sachsen und Preußen. So war Scheyb einer der zunächst wenigen Wiener Unterstützer Johann Christoph Gottscheds im spätbarocken Sprachenstreit und versuchte dessen neuhochdeutsche Sprachnorm gegen den Widerstand einiger österreichischer Gelehrter wie Johann Balthasar Antesperg und Johann Siegmund Popowitsch durchzusetzen. Gottsched selbst und seine Leipziger Kollegen wurden jedoch in preußischen Gelehrtenkreise schon bald durch eine neue Generation Berliner Aufklärer abgelöst, die dessen literarische und linguistische Thesen bereits als veraltet und zu wenig konsequent betrachteten und somit auch dessen österreichische Fürsprecher als antiquiert ansahen. Dadurch wurde auch Scheyb zum Ziel deren Kritik. Friedrich Nicolai etwa äußerte mehrmals seine Geringschätzung gegenüber Franz Christoph Scheyb und schrieb etwa in einem Brief von 1761:  Oesterreich hat uns noch keinen einzigen Schriftsteller gegeben, der die Aufmerksamkeit des übrigen Deutschlandes verdienet hätte; der gute Geschmack ist, (wenigstens was das Deutsche betrifft) daselbst kaum noch in seiner ersten Kindheit, kaum noch da, wo Sachsen und Brandenburg schon um das Jahr 1730 waren. Scheyb, Schönaich, Gottsched, die das ganze übrige Deutschland auspfeift, heissen daselbst noch Dichter, und dennoch ist von diesen elenden Schriftstellern kaum einer ein Eingebohrner. Wie könte man von einem solchen Lande wohl erwarten, daß es tragische oder komische Schriftsteller hervorbrächte? und wenn es welche gäbe, wie elend würden sie seyn? (Brief 203, 17. Februar 1761)[1] Neben intellektuellen Differenzen mag dabei aber auch die österreichisch-preußische sowie die katholisch-protestantische Rivalität dieser Zeit eine Rolle gespielt haben. Daneben wurden viele österreichische Literaten im protestantischen Norden alleine deshalb abgelehnt oder oft gar nicht gelesen, da sie in den 1760er Jahren noch teilweise in einer der Oberdeutschen Schreibsprache verhafteten Schreibweise publizierten. Scheyb gehörte dabei zu den aktiven Befürwortern des sächsischen Neuhochdeutsch nach Gottsched und wurde trotzdem abgelehnt. Scheyb zog sich daraufhin immer mehr aus dem literarischen Diskurs zurück und auch sein Einfluss auf den kaiserlichen Verwaltungsapparat ging zurück. Im Gegenzug nahm der Einfluss von Joseph von Sonnenfels stetig zu, der ideologisch den Berliner Aufklärern um Nicolai und Gotthold Ephraim Lessing nahe stand und nicht wie zuvor Scheyb den Leipziger Gelehrten. Späte Bedeutung erhielt Franz Christoph von Scheyb noch einmal durch seine aus dem Jahr 1753 stammende Publikation der Tabula Peutingeriana, die sich als eine der bedeutendsten römischen Quellen aus der Spätantike herausstellte.

Schriften

Theresiade : ein Ehren-Gedicht / Durch Frantz Christoph von Scheyb in Gaubikolheim .., Jahn, Wien, 1746, 2 S.

Lobrede auf weiland Se. ... Excellenz Herrn Friedrich, des Heil. Röm. R. Grafen von Harrach zu Rohrau, Herrn der Herrschaften Stauf, Aschach, Freystadt und Bruck an der Leytha; Erbherrn auf Branna, Starkenbach, Wlkawa ... Obrist-Erb-Land-Stallmeistern in Oesterreich ober und unter der Enns ... zu Wien 1749 in der Versammlung einiger Mitglieder der Oesterreichischen gelehrten Gesellschaft abgelesen, Johann Gabriel Büschel, Leipzig, 1750, 4°, 120 S.

Tabula Peutingeriana C. Peutingeriana tabula itineraria quae in augusta bibliotheca Vindobonensi nuc servantur adcurate exscripta. Numini maiestatique Mariae Theresiae....dicata a F. C. de Scheyb, Trattner, Wien, 1753, Gr.-fol.,(2), XIV, 69, XII S.

Musae Francisco ac Theresiae augustis congratulantur ..., 1756 (Herausgeber, Festschrift zur Wiedereröffnung der Universität Wien)

Vindobona romana das ist Die Stadt Wien in Oesterreich vor und zu Zeiten der alten Römer. Nebst einem Anhange von den fünf Lerchen im Oesterreichischen Wappen, Trattner, Wien, 1766,8°, 190 S.

Natur und Kunst in Gemälden, Bildhauereyen, Gebäuden und Kupferstichen, zum Unterricht der Schüler, und Vergnügen der Kenner, EA Gräff, Wien Leipzig, 1770, 8°, XCIV, (2), 387, (1) S.

Geschichte des Lebens, der Marter und der Wunderwerke des heiligen Johannes von Nepomuck Domherrn zu Prag, wie auch vieler Gnaden, welche von Gott durch die Fuerbitte dieses Heiligen sind verliehen worden. Aus den Prozessen seiner Heiligsprechung, Italiaenisch zu Rom 1729, heute 1773 aber zu Wien deutsch verfasst, EA van Ghelen, Wien 1773, (12), LVI, 472, (3) S.

Von den drey Künsten der Zeichnung. Mit einem Anhang von der Art und Weise, Abdrücke in Schwefel, Gyps, und Glas zu verfertigen, auch in Edelsteine zu graben. (Nebst einer Vorrede v. Friedrich Just Riedel), EA van Ghelen, Wien, 1774, (12), 452, (2) S.

Literatur  I. Tuma: F. C. Scheyb (1704-77). Leben und Werk. Dissertation, Wien 1975.

1.Norbert Christian Wolf: Polemische Konstellationen: Berliner Aufklärung, Leipziger Aufklärung und der Beginn der Aufklärung in Wien (1760-1770), PDF bei www.goethezeitportal.de; mit Schönaich ist Christoph Otto von Schönaich (1725-1807) gemeint.

Eintrag über Franz Christoph von Scheyb in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online  (auf AEIOU)

Bron: Wikipedia

 

Title:  Peutingeriana tabula itineraria [cartographic material] : ex Bibliotheca Caesarea Vindobonensi cura Franc. Christ. de Scheyb edita MDCCLIII. / Cum prioribus sculps. Sam. Lehnhardt Pesthinio Franc Karacs cum segg. Sculps. Pestini.

Scale:  Scale indeterminable.

Publisher: [s.l.] : Sumtibus Reg. Scient. Univers. Hung. Typographia, 1825.

Date: 1825

Material Type: Map

Physical Description: 1 map on 12 sheets : col. ; 33 x 550 cm. on sheets 44.2 x 59 cm.

Notes: Facsimile of the 1753 von Scheyb edition of the Roman world map known as Peutinger's Table drawn by Castorius in ca. 340.

Also available in an electronic version via the Internet at: http://nla.gov.au/nla.map-rm2461; Library does not hold sheets 11-12.

Subjects:  Peutinger table.

Call Number: MAP RM 2461/1-10

Amicus Number: 4465141

To cite this item use: http://nla.gov.au/nla.map-rm2461

 

 

 

 

FRANZ CHRISTOFF DE SCHEYB
Peutingeriana tabula itineraria.
The Peutinger Table is one of only two specimens of Roman cartography that have come down to us. This extraordinary cartographical document is a form of road map, a Roman ‘itinerarium pictum’, an illustrated, as opposed to a written, itinerary. This road map is compressed within a strip 34 cm wide x 6.75 metres long, in 12 sections. The Table is a 12th or early13th century copy of a map that was probably originally produced in the 4th century A.D.(ca. 335-365). It was discovered by Konrad Celtes, who gave it to Konrad Peutinger, from whom it takes its name. Peutinger (1465-1547) was a German humanist and antiquarian, town clerk of Augsburg, and intimate of the Emperor Maximilian. The Peutinger Table is now in the Austrian National Library in Vienna (Codex Vind. 324).

Although sections of the Peutinger Table were published in the 16th century, the Table was first published completely, in facsimile form, in 1753 by Franz Scheyb, diplomat, litterateur and correspondent of Voltaire and Rousseau. The map in the American Academy is a reprint of that first edition edited by the Franciscan monk Matija Katancic (1750-1825), professor of archaeology and library curator. He published it in the third volume of his Orbis antiquus ex tabula itineraria (Budapest, 1825), a description of the ancient world taken from original sources. The Peutinger Table depicts the world known to the ancients, from Britain to the Ganges. The Mediterranean is shown as a narrow strip of water between the coasts of Europe and Africa. The map is schematic in form and traces the direct routes between major towns. One of the most important things about the map is that it records so many small places. It also depicts features such as staging posts, spas, large rivers, forests, and the distances between stages. The section exhibited here, Segment II, includes the French coast and Marseilles. Budapest: Royal Printing Office, 1825. Edited by Matija P. Katancic. Engraved by S. Lehnhardt. From the collection of the American Academy in Rome, f405.2 Peu K.
Peutingeriana tabula itineraria [cartographic material] : ex Bibliotheca Caesarea Vindobonensi cura Franc. Christ. de Scheyb edita MDCCLIII. / Cum prioribus sculps. Sam. Lehnhardt Pesthinio Franc Karacs cum segg. Sculps. Pestini. 1825. MAP RM 2461/1-10. http://nla.gov.au/nla.map-rm2461 met mogelijkheid van inzoomen.
 

 

 

 

 

 

 

 

  

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